Schwierige Klavierstücke gibt es viele. Wir stellen dir fünf Stücke vor, die so anspruchsvoll sind, dass sie zeitweise als unspielbar galten. Noch heute fordern sie von Pianisten Fertigkeiten, die man durch Üben allein nicht erlangen kann.
Gründer und Klavierlehrer
Als Dreiklang bezeichnet man einen dreitönigen Akkord, in den meisten Fällen allerdings einen Akkord aus zwei aufeinander geschichteten Terzen. Daraus ergeben sich drei Stimmen, die, je nach Anordnung von kleinen und großen Terzen, einen unterschiedlichen Klang und eine unterschiedliche Spannung erzeugen.
Dreiklänge bilden die harmonische Grundlage der abendländischen Musik und sind aus unserer Musikkultur nicht mehr wegzudenken.
Grundsätzlich besteht ein Dreiklang aus Grundton (oder in Zahlen gesprochen die 1), Terz und Quinte. Je nachdem ob die Terz groß (3), klein (b3) oder die Quinte rein (5), übermäßig(#5) oder vermindert (b5) ist, ergeben sich verschiedene Klangeigenschaften und die dazugehörigen Bezeichnungen des Akkords.
Am häufigsten dreht sich die Musik, die wir spielen, um Dreiklänge in Dur oder Moll. Von diesen beiden Begriffen hast Du sicherlich auch schon gehört.
Ein Dur-Dreiklang besteht aus Grundton, großer Terz und reiner Quinte (also 1-3-5).
Hier siehst Du zwei Dur-Dreiklänge, links aufgebaut auf dem Grundton C und rechts auf dem Grundton es.
Du siehst, dass bei Dur zwischen den unteren beiden Tönen das Intervall große Terz liegt und zwischen den oberen beiden Tönen das Intervall kleine Terz. Bei Moll hingegen ist das genau andersherum.
Hier siehst Du die Moll-Dreiklänge aufgebaut auf denselben Grundtönen wie oben. Diese bestehen nun aus Grundton, kleiner Terz und reiner Quinte (also 1-b3-5). Außerdem kann man erkennen, dass man bei einem Dur-Dreiklang nur die Terz um einen Halbton nach unten alterieren muss, um einen Moll-Dreiklang zu erhalten.
Wenn man sich auf die Schichtung von kleinen und großen Terzen bezieht, fehlen jetzt noch zwei Akkordtypen. Zum einen ergibt sich durch Alteration der Quinte der verminderte Dreiklang mit dann zwei kleinen Terzen (1-b3-b5),
und zum anderen der übermäßige Dreiklang mit zwei großen Terzen (1-3-#5).
Einen verminderten Dreiklang erhält man auch, wenn man bei einem Moll-Dreiklang die Quinte um einen Halbton nach unten alteriert. Einen übermäßigen Dreiklang, wenn man bei einem Dur-Dreiklang die Quinte um einen Halbton nach oben alteriert.
Es ist ganz wichtig, wenn Du Dich mit Musiktheorie auseinandersetzt, dass Du eine konkrete Klangvorstellung von Dreiklängen bekommst. Also setze Dich an das Klavier und spiele die verschiedenen Dreiklänge vor und präge Dir ein, wie sie für Dich klingen.
Klingen sie fröhlich/traurig, angenehm/scharf, offen/geschlossen, warm/kalt, hell/dunkel? Wie viel Spannung lösen die Akkorde aus? Hast Du Assoziationen zu Liedern, die Du gespielt oder gehört hast?
Diese Eigenschaften lassen sich endlos fortführen.
Im Allgemeinen gelten die Dur/Moll-Dreiklänge eher als konsonante (also angenehme) Dreiklänge, wobei Dur eher mit fröhlich und Moll eher mit traurig verbunden wird. Übermäßig und vermindert sind eher dissonante (also unangenehme) Klänge mit einer höheren Spannung. Übermäßige erzeugen durch die größeren Intervalle einen eher offeneren Klang als verminderte.
Die Unterschiede im Klang sind nicht mehr so offensichtlich, wie der zwischen Dur und Moll beispielsweise. Die grundsätzliche Farbe wird durch den Akkordtyp (Moll/Vermindert/Übermäßig/Dur) maßgeblich bestimmt.
Im Zusammenhang mit Dreiklängen gibt es verschiedene Akkordsymbole, die Du kennen solltest. Diese findest Du häufig auf Leadsheets (Noten mit Melodie und Akkorden) oder auch über den Takten von komplett ausnotierten, meist moderneren, Stücken.
Sie sollen Dir möglichst kurz, aber genau, den harmonischen Zusammenhang sichtbar machen.
Anstatt solch langer Begriffen wie „übermäßiger Dreiklang auf dem Grundton D“ gibt es kürzere allgemein gebräuchliche Symbole:
Dreiklänge | Akkordsymbol |
D-Durdreiklang | D Dmaj (Aus dem Englischen Major=Dur) |
D-Molldreiklang | Dm D- Dmin (Aus dem Englischen Minor=Moll) |
D-Vermindert | D° Ddim (Aus dem Englischen Diminished=Vermindert) D-b5 (D-Moll mit tief alterierter Quinte) |
D-Übermäßig | D+ D+5 (D-Dur mit hochalterierter Quinte) |
Dreiklänge treten aber nicht nur in Grundstellung auf, sondern sind manchmal auch unterschiedlich angeordnet. Wie genau Du das erkennen kannst und für was das eigentlich gut ist, erklären wir Dir hier.
Spiele die Noten auf Deinem Klavier.
Fällt Dir etwas auf? Wo muss sich Deine Hand weniger bewegen? Was klingt stimmiger?
In beiden Fällen spielst Du dieselbe Akkordfolge (Kadenz): F-Dur, B-Dur, C-Dur, zu F-Dur, mit den jeweiligen Grundtönen in der linken Hand. In dem ersten Ausschnitt sind die Akkorde immer in Grundstellung angeordnet, wohingegen in der zweiten Version Umkehrungen verwendet wurden. Das bedeutet, dass dieselben Töne vorkommen, aber der Grundton nicht immer der tiefste Ton ist (bezogen auf die rechte Hand).
Durch die Umkehrungen sind die Wege, die deine Finger gehen müssen kleiner, deine Hand muss nicht auf der Tastatur herumspringen und auch das Klangergebnis ist deutlich besser.
In der Abbildung siehst Du einen C-Durdreiklang. Durch die unterschiedliche Anordnung ergeben sich verschiedene Notenbilder.
Wenn man den untersten Ton der Grundstellung (also den Grundton C) nach oben oktaviert, erhält man die erste Umkehrung. Da zwischen dem untersten Ton (e) und dem obersten Ton (c) das Intervall Sexte liegt, spricht man auch von einem Sextakkord.
Wenn man den untersten Ton der ersten Umkehrung (also die Terz E) nach oben oktaviert, erhält man die zweite Umkehrung. Da nun zwischen dem untersten Ton (g) und dem mittleren Ton (c) eine Quarte liegt und zwischen dem untersten Ton und dem obersten Ton (e) das Intervall Sexte, spricht man auch von einem Quartsextakkord.
Wenn man den untersten Ton der zweiten Umkehrung (also die Quinte g) nach oben oktaviert, erhält man wieder die Grundstellung, nur in einer höheren Oktavlage.
Diese Begriffe stammen aus der Generalbass-Schreibweise.
Bei dieser Schreibweise wurden nur die tiefsten Töne des jeweiligen Akkordes angegeben und die darüber stehenden Zahlen verdeutlichten welche weiteren Töne zur Vervollständigung des Akkordes gespielt werden sollten. Wenn der Basston (tiefste Ton) die Quinte des Akkordes sein sollte, musste man also 4 und 6 darüber schreiben für einen Quart(4)-Sext(6)-Akkord.
Bisher sind wir immer davon ausgegangen, dass die Akkorde in enger Lage auftreten, was bedeutet, dass zwischen die einzelnen Akkordtöne kein weiterer Akkordton mehr passt.
Links in der Abbildung siehst du einen C-Dur Akkord in enger Lage, in der Mitte in gemischter und rechts in weiter Lage.
Gemischte Lage: Nicht in jeden Zwischenraum, aber mindestens in einem würde noch ein Akkordton passen.
Weite Lage: in jeden Zwischenraum von zwei Akkordtönen würde noch ein weiterer Akkordton passen.
Da man in gemischter/weiter Lage die Begriffe Sextakkord/Quartsextakkord nicht mehr so anwenden kann, wie in enger Lage, orientiert man sich hier nur noch an dem Basston. Das bedeutet, wenn der tiefste Ton die Quinte ist (in C-Dur also G) spricht man von einem Quartsextakkord, wenn der tiefste Ton die Terz ist (in C-Dur also E) von einem Sextakkord.
Außerdem kann man sich statt an dem tiefsten Ton auch an dem höchsten Ton orientieren. Wenn der höchste Ton die Terz ist, spricht man von Terzlage. Wenn der höchste Ton die Quinte ist von Quintlage und wenn der höchste Ton der Grundton ist von Oktavlage.
Das ist leider ein bisschen verwirrend, weil der Begriff „Lage“ für zwei verschiedene Parameter verwendet wird.
Alle diese Parameter sind leicht von Dur auf Moll und Vermindert übertragbar. Nur der übermäßige Dreiklang bereitet auf den ersten Blick kleine Probleme. Das besondere hier ist seine Symmetrie. Die Umkehrungen des übermäßigen Dreiklangs ergeben selbst wieder einen übermäßigen Dreiklang.
Bei dem übermäßigen Dreiklang braucht man also im Gegensatz zu den anderen Akkordtypen die genaue Angabe, auf welchen Grundton der Akkord zu beziehen ist.
Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, haben wir hier noch ein Paar Bespiele mit den dazugehörigen Lösungen für Dich aufgeführt.
Die ersten vier Beispiele sind dreistimmig und ohne linke Hand. Die weiteren Beispiele sind vier- bis fünfstimmig und mit Basston in der linken Hand. Spiele dir die Beispiele erst vor, um auch das Bild auf die Klaviertastatur zu übertragen und die Akkorde mit einer Klangfarbe zu verbinden.
Einige Beispiele sind nur mit sehr großen und flexiblen Fingern spielbar. Wenn du die Töne nicht gemeinsam anschlagen kannst, benutze einfach das Haltepedal und drücke die Tasten nacheinander. So bekommt man trotzdem einen guten Höreindruck des Klanges.
Tipp: Womöglich kann es dir helfen auf ein separates Notenpapier den Akkord in enger Lage und ohne Tonverdopplungen aufzuschreiben.
Lösung:
A-Dur, enge Lage, Terzlage, Quartsextakkord
F-Moll, enge Lage, Oktavlage, Sextakkord
G-Vermindert, enge Lage, Terzlage, Quartsextakkord
As-Moll, enge Lage, Quintlage, Grundstellung
F-Übermäßig, enge Lage, Oktavlage, Grundstellung
E-Vermindert, weite Lage, Quintlage, Grundstellung
B-Moll, gemischte Lage, Terzlage, Quartsextakkord
Ais-Übermäßig, gemischte Lage, Oktavlage, Sextakkord
D-Dur, weite Lage, Terzlage, Quartsextakkord
Cis-Vermindert, enge Lage, Oktavlage, Quartsextakkord
Dis-Vermidert, gemischte Lage, Terzlage, Grundstellung
C-Moll, weite Lage, Quintlage, Sextakkord
Schwierige Klavierstücke gibt es viele. Wir stellen dir fünf Stücke vor, die so anspruchsvoll sind, dass sie zeitweise als unspielbar galten. Noch heute fordern sie von Pianisten Fertigkeiten, die man durch Üben allein nicht erlangen kann.
Warum sich Dein Klavier verstimmt, wann das Klavierstimmen sinnvoll ist und ob Du das auch selbst machen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
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