Wolfgang Amadeus Mozart: Das Wunderkind

Yacine Khorchi
Yacine Khorchi

Gründer und Klavierlehrer

Letzte Aktualisierung: 17.07.2024

Mozarts Einfluss auf die Musikgeschichte

Seine Relevanz

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) war ein gebürtiger Salzburger Komponist der Wiener Klassik. Eigentlich lautete sein Name „Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart“, wobei er „Theophilus“ später zu „Amadeus“ umbenannte. Er verbrachte die längste Zeit seines Lebens in Wien, wo er viele seiner bekanntesten Werke schuf. Neben Ludwig van Beethoven und Joseph Haydn gilt er als herausragender Komponist der Wiener Klassik.

Mozart ist zwar vor allem für sein kompositorisches Talent als Pianist bekannt, war aber auch ein begnadeter Organist, Violinvirtuose und gab sogar Geigenunterricht. Er komponierte jedoch bei weitem nicht nur Klavierstücke. Sein Repertoire umfasst Opern, Sinfonien, Violin- und Klavierkonzerte, Sonaten, Messen, Orchesterwerke sowie Ballett- und Kammermusik. Besonders geistliche Kompositionen spielten in Mozarts musikalischem Leben eine große Rolle. Die Zahl seiner Kompositionen beläuft sich auf über 600 Werke.

Mozarts kompositorisches Schaffen

Seine Werke sind exemplarisch für die Klassik. Besonders charakteristisch für Mozart ist der Kontrast zwischen seinen Stücken. Er wechselt zwischen einprägsamen Melodien und komplizierten, umfangreichen Kompositionen, die sich durch rasche Fingerwechsel und rapide Geschicklichkeit auszeichnen. 

Die Schwierigkeitsgrade reichen von anspruchsvoll, wie z.B. bei der anmutigen “Klaviersonate Nr. 8 in a-Moll, K. 310“ bis hin zu Stücken, welche bereits von fortgeschrittenen Anfängern gespielt werden können. Dafür dient „Eine kleine Nachtmusik“, eine lebhafte und elegante Serenade, als Beispiel. 

Eines ist jedoch klar: Wer Mozarts anspruchsvollere Kompositionen spielen möchte, sollte in jedem Fall über eine außergewöhnliche Fingerfertigkeit verfügen.

Insgesamt schuf Mozart Meisterwerke, die als Höhepunkt der klassischen Musik gelten und seine Nachfolger nachhaltig inspirierten. Seine harmonische Raffinesse und seine technische Brillanz kennzeichnen seine Kreationen maßgeblich.

Im folgenden erfährst du mehr über den Werdegang des weltberühmten Salzburger Komponisten, sowie über seine Werke und die Kennzeichen der Epoche der Klassik.

Die Kindheit Mozarts

Mozarts musikalische Erziehung

Im Alter von sage und schreibe fünf Jahren komponierte Mozart sein erstes Stück, mit zwölf Jahren sogar seine erste Oper. Laut Gerüchten könnte seine erste Komposition das Menuett in G-Dur oder C-Dur gewesen sein. Welches es nun war, steht in den Sternen, jedoch steht fest, dass Mozart es 1764 zustande brachte.

Seinen Musikunterricht trat er nämlich bereits mit drei Jahren an, da sein Vater Johann Georg Leopold Mozart ebenfalls in der Musikbranche tätig war. Um genau zu sein, war Leopold ein strenger, aber talentierter Musiklehrer und Komponist, der die musikalische Ausbildung seines Sohnes entscheidend prägte. Er erkannte früh die außergewöhnliche Begabung Wolfgangs und förderte seine musikalische Entwicklung intensiv. So schickte er seinen sechsjährigen Nachfolger auf Konzertreisen. Mozart Juniors musikalischer Erfolg stieg von nun an exponentiell an.

Das Verhältnis zu seinen Eltern

Wolfgang Amadeus Mozart hatte ein komplexes Verhältnis zu seinen Eltern, Leopold und Anna Maria Mozart. Die Beziehung zwischen Wolfgang und seinem Vater war von einer Mischung aus liebevoller Unterstützung und strenger Kontrolle geprägt. Leopold begleitete Wolfgang auf vielen Reisen durch Europa, um seine musikalischen Fähigkeiten zu präsentieren, was zu einer finanziellen Stabilität für die Familie beitrug.

Dennoch führten die ständigen Reisen und der Leistungsdruck teils zu Konflikten zwischen Vater und Sohn. Trotz gelegentlicher Spannungen bleibt Leopold als wichtiger Mentor und Förderer in Mozarts Leben in Erinnerung.

Innerhalb seiner Kindheit lernte Mozart eine starke Abhängigkeit von seinem Vater, der sein Fels in der Brandung war, was ihm den Weg zum Erwachsenwerden erschwerte. Eigenständigkeit zu entwickeln, war für Mozart sicherlich ein steiniger Weg, denn im Grunde suchte er bei aller Anerkennung von außen wohl vor allem die Bestätigung durch seinen Vormund. Sein ausgeprägtes Harmoniebedürfnis äußerte sich darin, dass er den Wünschen seiner Eltern, insbesondere seines Vaters, ohne Widerworte Folge leistete.

Die Beziehung zu seiner Mutter Anna Maria war ebenfalls eng und emotional. Anna Maria war eine liebevolle Mutter, die Wolfgang in seiner Karriere unterstützte und in schwierigen Zeiten Trost spendete. Ihr Tod im Jahr 1778 traf Wolfgang sehr und er trauerte zutiefst um sie.

Mozarts besondere Begabung

Leopold wollte die Begeisterung an der Musik auf alle Fälle an seine Kinder weitergeben und gab aus zeitlichen Gründen nur noch seinen eigenen Kindern Instrumentalunterricht. Genauer gesagt brachte er seiner siebenjährigen Tochter das Klavierspielen bei. 

Auch Mozarts drei Jahre ältere Schwester Maria Anna Walburga Ignatia war ein musikalisches Wunderkind, jedoch landete Mozart recht schnell auf der Überholspur und seine Fertigkeiten wurden von Tag zu Tag beeindruckender. 

Insgesamt brachten Leopold und Anna Maria Mozart sieben Kinder auf die Welt, von denen jedoch nur Wolfgang und Maria erwachsen werden konnten.

Mozarts Charisma

Nicht nur mit seinem Talent, sondern auch mit seinem Charisma gewann der junge Mozart die Herzen seines Publikums.

Wolfgang soll wohl grundsätzlich ein sehr selbstbewusstes Kind gewesen sein, welches gerne seine Begabungen unter Beweis stellte. Selbst Ludwig XV spielte er ein Violinkonzert vor. Er genoss die ihm gebotene Bewunderung in vollen Zügen. Obgleich er seiner Berufung gerne nachging, ist im Hinterkopf zu behalten, dass sein Enthusiasmus zunächst einmal besonders von der erfolgsorientierten Haltung seines Vaters geweckt wurde. 

Die mühseligen Reisen, die die Familie unternahm, fanden damals noch in Kutschen statt und gingen nur schleppend vorüber. Doch, sich diesen Strapazen zu unterziehen, zahlte sich in jedem Fall für den jungen Mozart aus.

Die Klassik - Eine Epoche der Zeitlosigkeit

Der Zeitraum der Klassik reicht von etwa 1730-1830. Der Begriff „klassisch“ leitet sich vom lateinischen „classicus" ab, was so viel wie vorbildlich oder hervorragend bedeutet - eine treffende Beschreibung für die Kunstwerke dieser Zeit. Zeitgleich steht es für Zeitlosigkeit.

Die Epoche der Klassik war eine Zeit der kulturellen Blüte und künstlerischer Raffinesse. Diese Ära ist zwischen dem Barock und der Romantik Epoche einzuordnen. In der Musik manifestiert sich die Klassik in einem klaren Bruch, in dem Schönheit und Klarheit im Fokus stehen. Alles „Schnörkelhafte“ verschwand. Die klassischen Komponisten, darunter Größen wie Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Joseph Haydn, strebten in ihren Werken stattdessen nach Symmetrie und Ausgewogenheit.

Insgesamt hat das klassische Zeitalter ein reichhaltiges Vermächtnis hinterlassen, das die Grundlagen für die weitere Entwicklung von Musik und Kunst gelegt hat. Das Streben nach Klarheit, Ausgewogenheit und Gefühlsausdruck prägte nicht nur die Klassik selbst, sondern wirkte auch wegweisend für die nachfolgenden Kunstströmungen, wie die Romantik, den Impressionismus und den Minimalismus des 19. Jahrhunderts aus.

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Mozarts Kompositionsstil

Mozarts charakteristische Werkzüge

Beim Analysieren der bekannten Klavierstücke der „Türkische Marsch“ und „Sonata semplice“ fällt auf, dass beide von einer klaren rhythmischen Struktur gekennzeichnet sind. Die eingängigen und ausdrucksstarken Melodien schaffen einen zeitlosen Reiz und sind für die Ewigkeit bestimmt, obgleich sie eindeutig der Epoche der Klassik angehören.

Zudem spiegelt die formale Klarheit eine vollkommene harmonische Reinheit wider. Im Gegensatz zu Rachmaninow oder Chopin, welche eindeutige Kontraste zu Mozart darstellen, bedient er sich so gut wie überhaupt nicht schroffen Tönen und Dissonanzen.

Stattdessen setzt er auf Melodien mit simplem Ohrwurmcharakter und reinen Tonarten, in denen er innerhalb eines Satzes verbleibt. Harmonische Alterationen finden sich lediglich innerhalb von mehreren Sätzen, jedoch höchst selten innerhalb eines einzelnen. Beigefügte Vorzeichen, die nicht leitereigen sind, sind eine vollkommene Seltenheit in Mozarts Werken. Kontraste finden sich jedoch eher in der Dynamik und dem Tempo. Dabei wird häufig zwischen flinken Einsätzen der beiden Hände und breiter gespielten Passagen unterschieden.

Mozarts musikalische Vielfalt

Während der „Türkische Marsch“ und die „Sonata semplice“ rasche Stücke sind, die eine koordinierte Fingerfertigkeit verlangen, bietet Mozart in seiner Arie „Dove sono“ aus der Oper „Le nozze de Figaro“ durch die kontemplative Stimmung schon eher die Möglichkeit zum Zurücklehnen und ruhigen Genuss. 

Dennoch sind spannungsgeladene Läufe, energische Rhythmen und ein vorantreibender Charakter in Melodie und Begleitung weitaus häufiger zu finden. Die beiden Hände ergänzen sich meistens oder interagieren nach der sogenannten Call-Response Struktur miteinander. Die rechte Hand gibt die Melodie vermehrt an die linke Hand weiter, die gleich im Anschluss erneut an die rechte überreicht wird. Dieses Wechselspiel tritt in vielen Stücken Mozarts auf. Auch Wiederholungen und der Einbau von spielerischen Trillern sind keine Seltenheit.

Insgesamt kommt eine breite Palette von Stimmungen und Emotionen zustande, welche Mozart in seiner Musik einfängt. Von feierlich zu verspielt und humorvoll. Von sanft zu melancholisch und niedergeschlagen, meistert er die musikalische Illustration durch das raffinierte Einsetzen von Dynamik, Tempo und melodischen Strukturen. Er ist ein wahrhaftiger Kompositionsmeister.

Mozarts Lebensstationen

Frühe Jugend

Der gebürtige Salzburger Komponist verbrachte seine frühe Jugend in seiner barocken Heimatstadt. Hier, in der Getreidegasse, legte er den Grundstein für sein musikalisches Genie und so begann seine musikalische Karriere bereits in jungen Jahren. 

Mit seiner Familie unternahm er Konzertreisen nach Paris, München und London, wo seinem Talent als Wunderkind viel Lob zugesprochen wurde. Im Alter von sechs Jahren kam Wolfgang Amadeus Mozart 1762 zum ersten Mal nach Wien, wo er bereits die Aufmerksamkeit der musikalischen Elite auf sich zog.

Mozarts Reisen

Die Musik veranlasste Mozart dazu, in seinem kurzen, aber intensiven Leben zahlreiche Teile Europas zu erkunden. Insbesondere hielt er sich während seiner Jugend in seinem Heimatland auf. Salzburg und Wien spielten dabei die entscheidendste Rolle. 

Darüber hinaus unternahm er Reisen nach Prag, London und Italien. Als Erwachsener lebte er für geraume Zeit sogar in München, Mannheim und Paris. Sein musikalisches Erbe erstreckt sich also über verschiedene europäische Städte, in denen er sowohl als Komponist als auch als Virtuose auftrat. Nachdem er sein Publikum zunächst mit Kammermusik und Sinfonien beeindruckt hatte, führte er schließlich sogar ganze Opern in den berühmten Konzertsälen Europas auf.

Mozarts Oper

Seine erste Oper komponierte er im Alter von 14 Jahren in Mailand. 1770 wurde sein Werk „Mitridate, re di Ponte“ uraufgeführt. Anschließend kehrte er nach Verona zurück und setzte von hier aus wiederum seine Reise durch Italien fort. Nach Aufenthalten in München, Mannheim und Paris ließ er sich schließlich wieder in Salzburg nieder. Diese Lebensphase war von Konzertreisen und der Suche nach neuen musikalischen Möglichkeiten geprägt. 

1787 erlebte er außerdem den triumphalen Erfolg seiner weltberühmten Oper „Don Giovanni“.

Finanzielle Schwierigkeiten 

Trotz seines künstlerischen Triumphes geriet er in finanzielle Schwierigkeiten, die ihn in der Hoffnung auf aussichtsreichere Perspektiven zum Umzug in deutsche Städte veranlassten. Aufgrund seines Lebensstils wurde es jedoch immer schwieriger, diesen zu finanzieren. Er widmete sich dem Wein und dem Glücksspiel.

Bis zu den Auseinandersetzungen mit seinem Dienstherrn im Jahr 1781 arbeitete Mozart für den Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo. Auch sein Vater Leopold war zu seiner Zeit für Erzbischöfe tätig. So hatte Mozart den Vorteil einer festen Anstellung, in der er Musik für kirchliche und königliche Anlässe komponierte. 

Der Konflikt zwischen den beiden entstand den Aufzeichnungen zufolge aufgrund von Differenzen über Mozarts Arbeitsbedingungen. Mozart forderte ein höheres Gehalt und die Aufhebung der restriktiven Vorschriften des Erzbischofs. Die Ablehnung des Erzbischofs nahm Mozart zum Anlass, den Salzburger Hof in Richtung Wien zu verlassen.

Wien - Mozarts Herzensstadt

Wahrscheinlich blieb sein Herz schon in jungen Jahren in Wien und drängte ihn schließlich dazu, dorthin zurückzukehren. Hier erlebte er den Höhepunkt seiner Karriere, denn hier schuf er die meisten seiner erfolgreichsten Werke wie „Die Zauberflöte“ und „Eine kleine Nachtmusik“. Das Bemerkenswerte war, dass er von nun an nicht nur den Adel, sondern auch den dritten Stand berührte. 

Überdies lernte er hier 1782 seine große Liebe Constanze Weber kennen. Sie heirateten bald und brachten zusammen sechs Kinder zur Welt. Doch nur zwei von ihnen erreichten bedauernswerter Weise das Erwachsenenalter.

Tod von Wolfgang Amadeus Mozart

Bis zu seinem Tod 1791 lebte er in Wien und konnte sein letztes Werk „Requiem“ nicht mehr vollenden. Die Todesursache Mozarts ist bis heute unbekannt und lässt viel Raum für Spekulationen. Während die einen von einem Herzstillstand ausgehen, vermuten andere, es läge an Syphilis oder an rheumatischem Fieber. Vermutlich verstarb er an einer Nierenerkrankung.

Salzburg - Die Mozartstadt

Seit 1996 ist Salzburg ein Weltkulturerbe der UNESCO. Dieser Status unterstreicht die weltweite Anerkennung und die Notwendigkeit, die einzigartigen kulturellen Schätze der Stadt zu bewahren. 

Unter anderem ist Mozarts Geburts- und Wohnhaus heutzutage eine äußerst wichtige touristische Attraktion und ein bedeutendes kulturelles Erbe mit Spuren musikalischen Wunders der Stadt. Nicht umsonst wird die Stadt noch immer als die „Mozartstadt“ betitelt. Mozarts Schaffen wirkt sich demnach bis dato im heutigen Salzburg nach.

Die bekanntesten Werke von Mozart

Um tiefer in Mozarts kompositorischer Welt einzutauchen, werfen wir nun einen genaueren Blick auf sechs seiner bekanntesten Werke. Was zeichnet die Handlungen seiner Opern aus, sodass sie noch immer so häufig aufgeführt werden? Was kennzeichnet Mozarts Kompositionsweise


Die Zauberflöte, KV 620 (Oper)

In den Jahren 2021/22 war sie die meistgespielte Oper Deutschlands. Innerhalb von knapp drei Stunden erzählt sie die Geschichte des Prinzen Tamino, der sich auf eine Reise begibt, um die Prinzessin Pamina vor ihrer Entführerin, der Königin der Nacht, zu retten. Der lustige Vogelfänger Papageno unterstützt ihn, indem er sich einer magischen Flöte und einem Glockenspiel bedient. Wahrhaftig böse ist die Königin der Nacht jedoch nicht, ebenso wenig wie Sarastro, der zunächst als Feind dargestellt wird. Tamino durchläuft abenteuerliche Prüfungen, um Liebe und Harmonie zu erlangen. 

Diese Oper Mozarts thematisiert zusammenfassend Licht und Dunkelheit, Freundschaft und die Überwindung von Hindernissen. Die Dichotomie zwischen Gut und Böse ist nicht eindeutig.

Verschiedene Musikstile der Oper treffen hierbei aufeinander. Die lyrischen Arien lösen die komplexen Ensembles und Chöre ab. Somit kann dem Publikum eine breite Palette an Emotionen dargelegt werden. Die melodische Genialität Mozarts spiegelt sich insbesondere in den vokalen Meisterwerken der Königin der Nacht wider. Die Arie „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ und „Der Vogelfänger bin ich ja“ ist uns allen bekannt. Die Magie der Flöte und des Glockenspiels kommt zum Vorschein und verleihen einen zauberhaften Charakter. Nicht zuletzt beweist Mozart durch seinen geschickten Einsatz des Kontrapunkts seine harmonische Raffinesse und musikalische Struktur.


“Don Giovanni” bzw. II dissoluto punito ossia II Don Giovanni, KV 527 (Oper)

Der übermütige Frauenverführer Don Giovanni ist von seinen zahlreichen Liebschaften und seiner Unfähigkeit, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, gekennzeichnet. Seine Flucht vor den Konsequenzen wird ihm später zum Verhängnis. Psychologische Themen wie Liebe, Rache und Rechenschaftspflicht werden in dieser dreistündigen Oper aufgegriffen, denn auf den Versuch, die Königstochter zu verführen, folgt der Mord an ihren Vater, dem Komtur. Schließlich sucht ihn der Steinklopfer bzw. der Rachegeist des Komturs heim und die Vergeltung ist unausweichlich.

Trotz des dramatischen Handlungsverlaufs ist „Don Giovanni“ eine sogenannte Opera buffa, also eine komische italienische Oper. Der Grund dafür ist die Vermischung von Komik und Melodramatik, die die Grundlage für die Entstehung dieses Meisterwerks ist. Jeder Charakter verfügt über eine sorgfältig personalisierte Musik, die ihre Persönlichkeit widerspiegelt. So ist zum Beispiel Don Giovanni ein Spiegelbild kraftvoller und charismatischer Musik. Rezitative und Arien werden miteinander kombiniert, um die Handlung spannungsgeladen voranzutreiben. Der Ausdruck der emotionalen Nuancen und der überwiegend düsteren Handlung tritt durch geschickte Instrumentierung und Chorpartien klar in den Vordergrund. Jeder erklingende Ton ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Kein Wunder also, dass diese Oper bis heute in vielen Opernhäusern auf der ganzen Welt zu Gast ist.

“Jupiter-Sinfonie” bzw. Sinfonie Nr. 41, KV 551

Die Jupiter-Sinfonie ist die zuletzt komponierte Sinfonie Mozarts, die ihren Namen nicht von Mozart selbst, sondern von Musikliebhabern erhielt. Der Titel soll die majestätische und erhabene Natur der Musik widerspiegeln, die als Höhepunkt von Mozarts sinfonischem Schaffen gilt. Sie besteht aus folgenden vier Sätzen:

1. Allegro vivace

Eine feierliche Orchester Fanfare und ein lebhaftes Hauptthema ergreifen den Hörer direkt zu Beginn der Sinfonie. Raffinierte Kontrapunkte und eine reiche Orchestration zieren das Werk und rufen eine lebendige Stimmung hervor.

2. Andante cantabile

Das ruhige Andante im zweiten Satz wird überwiegend von einem zarten, sanglichen Hauptthema dominiert. Mozart schafft hier eine anmutige, lyrische Stimmung.

3. Menuetto: Allegretto

Das dynamische Scherzo verfügt über einen charakteristischen Rhythmus. Durch die Einbeziehung spielerischer Elemente erklingt eine Melodie, die zum Tanzen anregt.

4. Molto allegro

Die Vielschichtigkeit der Stimmen im letzten Satz der Jupiter-Sinfonie präsentiert eine erhabene Qualität. Hier erklingt eine beeindruckende Fugentechnik, welche in einem brillanten Finale mündet. Ein Ende wird mehrmals angekündigt bzw. angetäuscht, bevor das Werk tatsächlich ausläuft.

Die Jupiter-Sinfonie ist für ihre Komplexität und ihren Erfindungsreichtum bekannt. Mozart gelingt hier die meisterhafte Verschmelzung zwischen Kontrapunkt und lyrischen Elementen.

Requiem in D-Moll, KV 626

Das Requiem ist eine der bekanntesten und eindrucksvollsten Totenmessen der klassischen Musikgeschichte. Da er durch seinen Tod daran gehindert wurde, das Werk selbst zu vollenden, übertrug seine verwitwete Frau Constanze Mozart die Vollendung seinem Schüler Franz Xaver Süssmayr. So komponierte er nur etwa zwei Drittel selbst. Kurz vor seinem Tod soll er seiner Frau mitgeteilt haben, dass er das Requiem auch für sich selbst schreibe. Mozarts Requiem in d-Moll, KV 626 ist für seine tiefgründige und feierliche Stimmung bekannt. Es vermittelt ein Gefühl von Besinnlichkeit und düsterer emotionaler Tiefe, so dass es auf den Zuhörer kraftvoll und ergreifend wirkt.

Lacrimosa

Lacrimosa ist ein Teil des achten Satzes von Mozarts d-Moll-Klavierkonzert KV 626. Er ist besonders für seine traurige und ergreifende Stimmung bekannt. Der lateinische Text, der von Tränen und dem Jüngsten Gericht spricht, drückt eine tiefe Melancholie aus, die von Düsternis und Geheimnis umweht ist. Mozart bedient sich hier der Schönheit der Schlichtheit.


“Eine kleine Nachtmusik” bzw. Serenade Nr. 13 in G-Dur, KV 525

Leichtigkeit, Eleganz und eine lebhafte Melodik zeichnet diese Sinfonie aus. Dieses Stück ist beinahe sinnbildlich für den Kompositionsstil Mozarts anzusehen. Es ist ein Paradebeispiel für eine eingängige Melodie, die dem Zuhörer als Ohrwurm im Gedächtnis bleibt. Es ist und bleibt ein viel gespieltes und beliebtes Kammermusikwerk. Auch dieses Meisterwerk besteht aus vier Sätzen. Ursprünglich war es jedoch fünfsätzig, wie aus der Überlieferung hervorgeht. Ob einer der Sätze absichtlich weggelassen wurde oder im Laufe der Zeit verloren gegangen ist, lässt sich nicht mehr feststellen.

1. Allegro

Der erste Satz eröffnet das Werk mit lebhaften und fröhlichen Melodien. Rhythmische Vitalität und eine klare Struktur prägen diesen Abschnitt, der von auf- und absteigenden Motiven durchzogen ist. Die lebhafte Dynamik verleiht dem Satz einen mitreißenden Charakter. Die darin auftauchenden Pausen verleihen diesem Satz eine noch intensivere, hervorstechende Struktur.

2. Romanze: Andante

Der zweite Satz nimmt eine nachdenkliche und lyrische Atmosphäre an. Hier entfaltet sich eine zarte Melodie, getragen von sanften Streicher Klängen. Die musikalische Ausdruckskraft wird durch die Eleganz der Melodie und die geschickte Verwendung von Kontrapunkt verstärkt.

3. Menuett: Allegretto

Der dritte Satz bringt einen Menuett-Tanz in einer eleganten, dreiteiligen Form. Die tänzerische Leichtigkeit und der grazile Charakter prägen diesen Abschnitt. Ein Trioabschnitt mit einer leicht abgewandelten Melodie und Dynamik bietet dabei einen kontrastierenden Ausdruck, bevor das Menuett wiederkehrt.


4. Rondo: Allegro

Der vierte Satz schließt das Werk mit einem lebhaften Rondo ab. Ein wiederkehrendes Hauptthema wechselt mit verschiedenen Episoden ab. Die verspielten und mitunter virtuosen Elemente verleihen diesem Satz einen fröhlichen und abschließenden Charakter.

Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, KV 467

Auch unter dem Titel „Elvira Madigan“ ist dieses Klavierkonzert aus dem Jahr 1785 bekannt. Folgende drei Sätze formen die Komposition:

1. Allegro maestoso

Wie der Name bereits verrät, beginnt der erste Satz mit einer majestätischen, klangvollen Orchester Fanfare, gefolgt von einer sanften, lyrischen Antwort der Klavierstimme. Voller Energie und Kontrasten zwischen den Orchester Passagen und den virtuosen Klavier Abschnitten, sorgt das für einen aufgeweckten Einstieg in Mozarts Welt.

2. Andante

Dieser Satz ist besonders bekannt und zeichnet sich durch seine zarte und träumerische Melodie aus. Das Klavier übernimmt die lyrische Hauptrolle und spielt ein ruhiges Intermezzo, sowie eine gesangliche Melodie. Frieden kehrt ein, Orchesterinstrumente begleiten die Hauptstimme ruhig und verleihen dem Satz eine friedliche Atmosphäre.

3. Allegro vivace assai

Der lebhafte Charakter kehrt an dieser Stelle zurück. Das Rondo zeichnet sein tänzerischen Charakter aus. Abwechslungsreiche Themen mit kraftvoller Unterstützung der Orchester-Sektion, sowie rasche Läufe erklingen und münden in einem mitreißenden Finale.

Das Klavierkonzert als Ganzes wird für seine Eleganz, Virtuosität und Schönheit geschätzt. Es bleibt ein populäres Werk in Mozarts Klavier Repertoire.

5 ungewöhnliche Fun Facts über Wolfang Amadeus Mozart

  1. Es wird gemutmaßt, dass Mozart wohl unter ADHS litt. Dies geht aus seiner Hyperaktivität und seiner äußerst lebendigen Verhaltensweise hervor.

  2. Mozart komponierte nicht nur ernstzunehmende Stücke. Eine seiner Kompositionen heißt tatsächlich „Leck mich im Arsch“ (KV 231) und ist ein humorvolles sechsstimmiges Kanon.

  3. Mozart hatte eine Faszination für Sternbilder und Astronomie. Dies fand man durch einige seiner Briefe heraus, welche Zeichnungen von Himmelskörpern enthielten.

  4. Seine Leidenschaft für das Spielen kommt sogar in einem seiner Stücke vor, welches als Anleitung für das Würfelspiel dienen soll. Es heißt „Musikalisches Würfelspiel KV 516f “. Auch das Billardspiel bereitete ihm großes Vergnügen.

  5. Der Komponist hatte einen unkonventionellen und derben Humor. Er schrieb in seinen Briefen oft sarkastische Bemerkungen. 

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