Die Stufentheorie ermöglicht harmonische Zusammenhänge in Liedern zu erkennen und zu beschreiben. Erfahre hier mehr dazu.
Gitarrenlehrer
Fällt der Begriff E-Gitarre, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich viele dabei sofort eine Fender Gitarre vorstellen.
Der Einfluss der Instrumente und Verstärker der Firma Fender auf den Sound der Popularmusik der letzten 75 Jahre kann wohl kaum hoch genug eingeschätzt werden.
Dieser Artikel widmet sich den legendären Gitarren von Leo Fender und der Geschichte seiner Firma. Wir schauen uns unter anderem an, welche verschiedene Gitarrenmodelle es von Fender gibt und welche berühmten Gitarristen Fender Gitarren spielen.
Die Telecaster ist die erste in Serie produzierte Solidbody E-Gitarre
Erfindung des E-Bass mit massivem Holzkorpus und Bundstäbchen
DIe Stratocaster ist bis heute die beliebteste und meistverkaufte E-Gitarre weltweit
Der Fender Bassman ist die Vorlage für Marshall- und Vox Verstärker
Nach Übernahme der Firma von Harold Rhodes stellt Fender das berühmte Rhodes Piano her
Clarence Leonidas “Leo” Fender wurde am 10.August 1909 in Anaheim, Kalifornien geboren. Seine Eltern, Clarence Monte Fender und Harriet Elvira Wood, waren erfolgreich in der Landwirtschaft tätig. So kam es auch, dass Leo auf der Farm seiner Eltern in einer Scheune geboren wurde.
Schon während seiner Jugend zeigte er Interesse an Radios, die er selbst baute, und ebenfalls an der Elektrik von Verstärkern. Sein Onkel John West, der ein Autogeschäft führte, unterstützte Leo‘s Interesse für Mechanik und Elektrik.
Im Alter von nur 8 Jahren wurde in Leo’s linkem Auge ein Tumor festgestellt. Das Auge wurde daraufhin entfernt und er bekam ein Glasauge. Aus diesem Grund wurde er später auch nicht zur Wehrpflicht eingezogen, wodurch er dem Zweiten Weltkrieg entkam.
Mit 16 Jahren baute er eine Akustikgitarre und schien schon damals intuitiv die Verbindung zwischen Musikinstrumenten und den später entstehenden Verstärkern zu erkennen.
Während der Schulzeit nahm er einige Stunden Klavierunterricht, später wechselte er zu Saxophon. Er lernte allerdings nie Gitarre zu spielen.
Nach dem Abschluss der Highschool 1928 besuchte Leo das Fullertone Junior College und schloss dort ein Diplom im Fach Buchhaltung ab.
1934 heiratete er Esther Klosky, mit der er bis zu ihrem Versterben 1979 durch Krebs zusammen war. Die Ehe blieb kinderlos.
Nach wie vor ein Tüftler, baute er für lokale Bands PA-Anlagen, während er als Buchhalter arbeitete. Aufgrund der großen Depression wurde er jedoch entlassen und war im Jahr 1938 plötzlich arbeitslos.
Leo nahm einen Kredit von 600 Dollar auf und gründete sein eigenes Geschäft, Fender’s Radio Service.
Er verkaufte vorerst Radios, Schellackplatten und Plattenspieler, doch schon kurze Zeit später reparierte er Instrumente und Verstärker von ortsansässigen Musikern.
Im Jahr 1943 lernte er Clayton “Doc” Kaufmann kennen, mit dem er zwei Jahre später das Unternehmen K&F Manufacturing Corporation gründete.
Kauffmann und Fender entwickelten gemeinsam einen automatischen Plattenwechsler und verkauften das Patent für 5000$, um die finanzielle Grundlage für ihr Unternehmen zu legen.
Zu dieser Zeit entwickelten sie auch einen Pickup, bei dem die Saiten durch den Tonabnehmer liefen, wofür sie 1948 das Patent erhielten.
Ebenfalls wurden schon erste Verstärker und elektrische Hawaiigitarren nach eigenem Design hergestellt.
Trotz der ersten Erfolge wurde Kaufmann der Risiken überdrüssig, die mit dem Besitz eines Unternehmens einhergehen.
Als 1946 K&F die Übernahme des Vertriebs von der Firma Radio-Tel angeboten wurde, verließ Kaufmann das Unternehmen.
Leo entfernte daraufhin den Namen Kaufmann aus dem Logo und gründete kurze Zeit danach Fender Electric Instruments.
Anfang 1946 stellte Fender auch eine neue Produktlinie von Verstärkern vor:
Princeton, Deluxe und Professional. Die Verstärker aus dieser Ära haben den Spitznamen “Woodies” und gehören zu begehrten Sammelobjekten der frühen Fender Produkte.
Ende der 1940er Jahre produzierten Firmen wie Gibson, Gretsch und Epiphone hauptsächlich Vollresonanzgitarren mit einem Hohlkörper.
Diese hatten zwar einen warmen Klang, der gut zum Jazz passte, waren aber anfällig für Rückkopplungen und ließen einen klaren und hellen Klang vermissen.
Einige Firmen bauten zu dieser Zeit auch schon Solidbody-Gitarren, dies aber nur in kleiner Auflage oder nur nach Vorbestellung. Leo Fender erkannte diese Lücke und realisierte die scheinbar weit hergeholte Idee, eine neue elektrische Gitarre zu konstruieren.
Da Fender schon seit Jahren kommerziell erfolgreich Lapsteel-Gitarren baute, musste es diesen Sound nun nur noch auf das neue, vollmassive Modell übertragen.
Die Konstruktion der Pickups mit den einzelnen Pole-Pieces wurde dabei weitestgehend übernommen.
Ein wesentliches neues Element stellt die von Fender entworfene Brücke dar, eine Bodenplatte mit drei Saitenreitern und einem Pickup
Die Aufgabe, den neuen Gitarrenkorpus zu entwerfen, übertrug man George Fullerton. Dieser galt als Leos rechte Hand und war seit 1948 als Vollzeitkraft für das Unternehmen tätig.
Im Jahr 1949 hielt Leo Fender den ersten Prototyp des neuen Modells in den Händen (linkes Bild).
Bis auf die Kopfplatte, das Schlagbrett und die kleine, schräg angebrachte Elektronik ist das angestrebte Design schon deutlich zu erkennen.
Die ersten Modelle hatten allerdings noch einen Korpus aus Kiefer und einen Hals ohne Spannstab. Erst auf Bitten von Don Randall, der zu dieser Zeit noch für den Vertrieb von Radio-Tel arbeitete, baute Leo einen Spannstab in den Hals ein.
Zur Markteinführung im Jahr 1950 erschienen zwei Modelle: Die Esquire mit einem Pickup für 139,95$ und die Broadcaster mit zwei Pickups für 169,95$.
Zuerst belächelt und als Kanupaddel oder Schneeschaufel benannt, erkannten viele Gitarristen die Vorzüge von Leos neuem Design.
Die Gitarre hatte einige Weiterentwicklungen hinsichtlich der Konstruktion, wie es sie vorher nicht gab.
Hier ein Auszug wie die damals neue Broadcaster beworben wurde:
fein einstellbare Brücke
verstellbarer Solo-Lead-Pickup
verstellbarer Rhythmus-Pickup
verstellbarer Halsstab
Klangregelung
Lautstärkeregelung
Kippschalter
modernes Cutaway
leichte Bespielbarkeit
gute Intonation
keine Rückkopplungen
gute Erreichbarkeit der oberen Bünde
All diese Merkmale, die wir heute für selbstverständlich halten, sind letztendlich ein Verdienst von Leo Fender.
Im Februar 1951, als die Broadcaster gerade landesweit an Akzeptanz gewann, erhielt Fender eine Mitteilung von Gretsch mit dem Hinweis auf das Recht am Markennamen Broadkaster. Dies waren Schlagzeug-Sets, die seit den 1920er Jahren erhältlich waren.
In der Befürchtung, gegen Gretsch vor Gericht ziehen zu müssen, drängte Don Randall Leo unverzüglich den Namen von der Kopfplatte und allen Anzeigen zu entfernen.
Dies war das Ende des kurzlebigen Modells, zumindest was den Namen betrifft.
Zwischen Frühling 1950 und Februar 1951 wurden geschätzt 300 bis 500 Broadcaster Modelle hergestellt.
Kurze Zeit lang gab es sogenannte “Nocasters”, Gitarren ohne Modellbezeichnung auf der Kopfplatte, die bei Sammlern sehr begehrt sind.
Don Randall kam wohl auf den Namen Telecaster und ab Mai 1951 tauchten dann die ersten Fender Telecaster Gitarren in den Geschäften auf.
Im Laufe der 1950er Jahre wurden die Telecaster zum Synonym der Country-Musik, doch sie setzte sich auch genreübergreifend durch.
Von Rock'n'Roll über Blues bis hin zu Rock und Punk, die Telecaster hält nun seit über 70 Jahren in fast unveränderter Form ihre Popularität.
Berühmte Gitarristen die Fender Telecaster spielen sind unter anderem:
Muddy Waters
Albert Collins
Keith Richards
Jimmy Page
Bruce Springsteen
Steve Cropper
Francis Rossi
Rick Parfitt
Joe Strummer
Danny Gatton
Albert Lee
Brent Mason
Brad Paisley
Sheryl Crow
John 5
Andy Summers
Jeff Buckley
Richie Kotzen
Tom Morell
Schon vor dem Precision Bass gab es verschiedene Versuche, einen Bass elektronisch zu verstärken. Der zu dieser Zeit gezupft gespielte Kontrabass konnte sich lautstärke technisch nur schwer gegen Bläser und Schlagzeug durchsetzen.
Auch hier hatte Leo Fender wieder ein offenes Ohr für die Probleme der Musiker und machte sich an die Konstruktion eines elektrischen Basses mit einem vollmassiven Korpus.
Als Blaupause stützte er sich dabei auf die Erfahrungen, die er bei der Entwicklung der Telecaster gemacht hatte. Form und Konstruktion ähneln sehr denen der ersten Fender Gitarren. Leo entwarf den Bass mit einem Doppel-Cutaway, um das Spiel in höherer Lage möglich zu machen und zur besseren Balance des Instruments, wenn es mit einem Gurt getragen wurde.
Durch den relativ schlanken Hals im Vergleich zum Kontrabass verbesserte sich die Bespielbarkeit und sogar Gitarristen konnten nun zum Bass wechseln.
Die Bundstäbchen erleichterten erheblich das Intonieren im Vergleich zum bundlosen Kontrabass.
Leo selbst war so begeistert von der Präzision des Instruments, dass er es auf den Namen Fender Precision Bass taufte.
Nach dem Erfolg der Telecaster und des Precision Bass begann Leo im Jahr 1952 mit der Entwicklung einer neuen E-Gitarre.
Der Markt verlangte nach einer hochwertigeren, besser ausgestatteten Gitarre, um mit der Gibson Les Paul konkurrieren zu können.
Musiker verlangen nach mehr Klangmöglichkeiten und einem Vibrato.
Ebenfalls störte wohl viele das kantige Design der Telecaster.
Die Korpusform und das generelle Design legte Leo in die Hände von Freddie Tavares, der seit 1953 für Fender arbeitete und als Produktionsleiter tätig war.
Weiterhin beteiligt waren George Fullerton und Gitarrist Bill Carson, der auch die ersten Prototypen testete.
Etwa zu dieser Zeit kam es zu einem Zerwürfnis zwischen Francis Hall, Inhaber von Radio-Tel, und Fender. Es wurde überlegt, Vertrieb und Auslieferung selbst zu übernehmen. Im Juni 1953 kündigte Fender den Vertrag mit Radio-Tel und auch Don Randall verließ seine frühere Firma.
Anschließend gründeten Leo Fender und Don Randall die Fender Sales Inc., der Randall als Geschäftsführer vorstand und gleichzeitig Partner bei Fender Electronic Instruments wurde.
Don Randall übte wohl ebenso während des Design-Prozess der neuen Gitarre einen großen Einfluss aus und sorgte mit originellen Ideen für Alleinstellungsmerkmale und Durchsetzung des Instrumentes am Markt.
Die Blechkonstruktion des Vibrato-Systems bei den ersten Prototypen ließen die Gitarre schrill und metallisch klingen, die ersten Reaktionen von Musikern waren niederschmetternd - die Gitarre klang wie eine Blechbüchse.
Alle anderen Elemente der Gitarre waren schon fertiggestellt und das neue Modell sollte im Sommer 1953 bei der NAMM vorgestellt werden.
Widerwillig überarbeitete Leo Fender die Konstruktion des Vibratos, wodurch sich der Verkaufsstart um ein ganzes Jahr verschob.
Das Problem des Vibrato-Systems war ein Fehlen eines Gegengewichts an den Endpunkten der Saiten. Um das zu kompensieren, installierte Leo einen Sustainblock aus Stahl, den er unter die Stegplatte setzte.
Die Saiten wurden durch die gebohrten Löcher des Blocks gezogen und waren nun massiv verankert, was den Ton und das Sustain wesentlich verbesserte.
Aus ungeklärten Gründen meldete Leo Fender im April 1954 das System nicht unter Vibrato, sondern unter Tremolo-System zum Patent an.
Dieser irreführende Name zieht sich seitdem durch die komplette Firmengeschichte.
Hinweis: Unter Vibrato versteht man eine Tonhöhenveränderung, Tremolo bezeichnet eine Lautstärkeveränderung.
Die ersten Modelle wurden im Mai 1954 ausgeliefert. Leo entschied sich für den Namen Stratocaster, eine Vermischung aus dem Wort Stratosphäre und Telecaster.
Der Verkaufspreis betrug zuerst 249,90$ für ein Modell mit Vibrato-System und 229,50$ für eine Hardtail-Version ohne Vibrato.
Die neue Gitarre lag damit preislich deutlich über der Telecaster, bot dafür aber eine Reihe von Neuerungen und Besonderheiten:
ein wesentlich bequemere Korpus mit Aussparungen für den Rippenbogen und den Armansatz
größere klangliche Bandbreite durch drei Tonabnehmer und zwei Klangregler
ein Vibrato-System mit sechs einzeln verstellbaren Saitenreitern in Höhe und Länge
eine versenkte Klinkenbuchse auf der Korpus Oberseite
stylische und moderne Lackierungen als Standard
eine größere Kopfplatte um das Fender Logo besser zu präsentieren
Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Stratocaster zur erfolgreichsten und meistgespielten E-Gitarre weltweit. Wenn auch über die Jahre immer leicht modifiziert, ist sie wie die Telecaster seit knapp 70 Jahren in ihrer Form und Konzeption fast unverändert.
Die Stratocaster findet in vielen Musikstilen ihre Anwendung, Rock’n’Roll, Surf, Blues, Psychedelic Rock, Soul & Funk.
Demnach ist auch die Liste der berühmten Gitarristen die eine Stratocaster spielen lang:
Buddy Holly
Hank Marvin
Dick Dale
Eric Clapton
Buddy Guy
Jeff Beck
Jimi Hendrix
Rory Gallagher
David Gilmoure
Ritchie Blackmore
Ron Wood
Nile Rodgers
Stevie Ray Vaughan
Eric Johnson
Robert Cray
Mark Knopfler
Yngwie Malmsteen
Adrian Smith
Dave Murray
The Edge
John Frusciante
Michael Landau
Tom DeLonge
John Mayer
Cory Wong
Richie Sambora
Mittlerweile gibt es natürlich eine große Anzahl an verschiedenen Gitarrenarten der Marke Fender, alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, hier die bekanntesten Modelle neben Telecaster und Stratocaster die in den 1960er Jahren entstanden:
Im Jahr 1958 erweiterte Fender seine Produktpalette um ein weiteres Gitarren-Modell, die Jazzmaster. Leo Fender wollte mit dieser Gitarre vor allem das Jazz-Territorium ansprechen. Die Gitarre stand 1958 erstmals im Katalog, sogar als Flaggschiff, und war mit 329$ teurer als die Stratocaster, die zu diesem Zeitpunkt 275,50$ kostete.
Die Gitarre konnte sich allerdings nie im Jazz-Bereich etablieren, fand aber in der Surfmusik der 50er und 60er Jahre und später in der Punk, New Wave und Alternative Szene der 70er, 80er und 90er viel Anklang.
Die Jaguar erschien 1962 auf dem Markt und sollte sich an den von Jugendlichen bevorzugten Pop- und Instrumental-Markt richten. Optisch war sie der Jazzmaster sehr ähnlich, unterschied sich aber durch neue Pickups und Control-Plates aus Chrom von ihrem Vorgänger.
Die Mensur war um 1,5 Inch kürzer als die einer Tele, Strat oder Jazzmaster. Die neue Hals-Konfiguration ermöglichte so die Einfügung eines zusätzlichen Bundes, wodurch sie 22 anstatt der üblichen 21 Bünde hatte.
Bekannte Gitarristen, die eine Jaguar spielen, sind unter anderem Brian Wilson von den Beach Boys, Kurt Cobain, Johnny Marr und John Frusciante.
1964 führte Fender ein weiteres Modell ein, die Mustang.
Sie war als Einsteigerinstrument gedacht und entsprach weitläufig einer abgespeckten Version der Jaguar. Als neue Merkmale bot sie ein neues Vibrato-System (das bis dato dritte der Firma) und je einen Dreiwegschalter für die zwei Tonabnehmer.
George Fullerton kam wohl als erster auf die Idee, Custom-Farben bei Fender als Standard einzuführen. Dies geschah etwa zu der Zeit der Markteinführung der Jazzmaster, also 1958.
Die Telecaster war bis zu diesem Zeitpunkt nur blond, die Stratocaster nur in Sunburst erhältlich.
Sonderlackierungen hatten sich in der Automobilbranche als Verkaufsschlager erwiesen. Es erschien also sinnvoll, diesen Effekt auf den Rock’n’Roll und den auf jüngere Leute ausgerichteten Markt zu übertragen.
Custom-Farben wurden ab 1960 populär, das Prospekt von Fenders offizieller Farbpalette sah so aus:
1962, nachdem sich die Solidbody-Gitarren etabliert hatten, hielt Leo Fender es an der Zeit, eine Akustikgitarren-Serie von Fender herzustellen.
Zu diesem Zweck stellte er den ehemaligen Rickenbacker Angestellten Roger Rossmeisl an, ein Gitarrenbauer deutscher Herkunft.
Er entwarf eine traditionelle Flattop-Akustikgitarre mit geschraubtem Hals und typischer Fender Kopfplatte.
Die Produktion startete zuerst in Fenders Hauptwerk in Fullerton, kurz darauf baute man ein eigenes Werk nur für die Fertigung von Akustikgitarren in Anaheim.
Diese erste Serie von Fender Akustikgitarren war nur bis Ende der 1960er Jahre erhältlich, gespielt wurden sie unter anderem von Elvis Presley, Johnny Cash und Buck Owens.
1964 arbeiteten knapp 500 Angestellte für Fender in der Produktion in Fullerton, die sich über 27 Gebäude erstreckte. Das Unternehmen war gut im Geschäft, doch Leo, der sich selbst nie als Geschäftsmann sah, war zunehmend erschöpft von den Anstrengungen der letzten Jahre.
Don Randall wusste, dass Leo schlicht müde vor Anstrengung war und sprach mit ihm über einen möglichen Firmenverkauf.
Am 5. Januar 1965 wurde Fender Electric Instrument Co. und Fender Sales Inc. für 13 Millionen Dollar an CBS - Columbia Broadcasting System Inc. - verkauft.
Das ist der höchste Preis, der je für ein Instrumenten-Herstellungsunternehmen gezahlt wurde.
CBS nannte die Firma in Fender Musical Instruments um und Don Randall wurde stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer.
Leo Fender blieb der Firma als Berater für Forschung und Entwicklung verbunden, mit einem Vertrag, der auf fünf Jahre befristet war.
CBS nahm im Laufe der 1970er Jahre einige Kosteneinsparungen und produktionssteigernde Maßnahmen vor. Einige davon schadeten der Qualität und dem Ruf der Gitarren und Verstärker. Gegen Ende des Jahrzehnts trafen sie den Betrieb schwer und bedrohten die Existenz.
1982 - Fender Japan Co. wird gegründet. Hier werden vorerst Vintage-Reissue Modelle gebaut, die dann zur Squier Serie werden.
1985 - CBS verkauft Fender für 12,5 Millionen Dollar an eine Vorstands-Gruppe unter der Leitung von Bill Schultz, der dann der Geschäftsführer der neu gegründeten Fender Musical Instrument Co. (FMIC) wurde.
1987 - Bill Schultz beschließt, im neuen Werk in kalifornischen Corona eine Art Edelwerkstatt zu eröffnen, die Fender Modelle nach höchster Qualität und Kundenwunsch bauen sollten. Der Fender Custom Shop wurde geboren.
Hier entstanden auch die ersten Signature-Modelle, unter anderem für Eric Clapton und Eric Johnson.
1987 - Fender baut ein Werk in Ensenada, Mexico, die Fender Mexico Serie entsteht. Hier können durch Lohnkosten-Ersparnisse günstige Gitarren angeboten werden, die zwischen den asiatischen Squiers und den US-Modellen liegen.
1998 - Fender baut ein weiteres modernes Werk in Corona. Seit dem Rückkauf des Unternehmens von CBS 1985 hatte sich die Fertigung über zehn Gebäude und eine Fläche von 1,1 Quadratkilometer erstreckt.
Leo war nicht sehr begeistert davon, was CBS in den 1970ern entwickelte und produzierte.
Der ewige Tüftler konnte wohl nicht stillstehen und gründete 1971 mit seinen früheren Angestellten Forrest White und Tom Walker das Gitarren- und Bass-Unternehmen Tri-Sonic, das 1973 in Musitek Inc. und 1974 schließlich in Music Man umbenannt wurde.
Zuerst wurden nur Verstärker gebaut, später kamen auch Gitarren und Bässe hinzu. Es entstand unter anderem der Music Man StingRay E-Bass, der bis heute erfolgreich verkauft wird.
Leo trennte sich 1980 von Music Man wegen Schwierigkeiten mit dem Management und gründete noch im selben Jahr mit George Fullerton und Dale Hyatt das Unternehmen G&L Musical Instruments (G&L steht für George & Leo).
Bis zu seinem Tod wurden hier weitere Gitarren gebaut mit neuen Innovationen wie Tonabnehmer, Vibrato-Systeme und neuen Holzkonstruktionen.
Leo Fender starb am 21.März 1991 an den Nebenwirkungen der Parkinson-Krankheit.
Wenn man sich nun im Ganzen anschaut, welche Innovationen, Produkte und Firmen auf Leo Fender zurückgehen, kann man wohl nur in Ehrfurcht erstarren.
Er hat mit seinen Erfindungen den Sound der Musikgeschichte der letzten 75 Jahre beeinflusst wie kein anderer.
Da bleibt nur eins zu sagen: Danke Leo Fender!
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