Die Stufentheorie ermöglicht harmonische Zusammenhänge in Liedern zu erkennen und zu beschreiben. Erfahre hier mehr dazu.
Gitarrenlehrer
Welche Tonleitern gibt es eigentlich? Und welche Tonleitern sind auch für Anfänger auf der Gitarre wichtig?
Wir zeigen dir, welche Gitarrenskalen du lernen solltest und wie sie auf der Gitarre gegriffen werden.
Doch zunächst…
eine Abfolge von Tönen die nach ihrer Tonhöhe geordnet ist
jede Tonleiter hat einen bestimmten Aufbau, der ihren Klangcharakter ausmacht
Tonleitern sind die Grundlage, um die Harmonielehre verstehen und anwenden zu können. Du wirst erkennen können, warum eine Melodie bestimmte Töne verwendet, wie Tonleitern und Akkorde auf der Gitarre zusammenhängen und ebenso welche Tonleiter zu welchem Akkord passt.
Wenn du z.B. auf der Gitarre improvisieren willst, musst du die Tonart bestimmen, um dann die zu den Akkorden passende Tonleiter zu spielen. Dann hast du eine Auswahl an Tönen zur Verfügung, die auf jeden Fall passen werden.
Du solltest also auf jeden Fall Tonleitern auf der Gitarre üben!
Sie gehören zum Basiswissen, um Melodien zu spielen und frei improvisieren zu können.
Tonleitern gibt es in Hülle und Fülle, die wichtigsten für den Start haben wir dir hier aufgelistet:
Dur-Tonleiter
Moll-Tonleiter
Dur-Pentatonik
Moll-Pentatonik
Blues-Tonleiter bzw. Blues-Pentatonik
chromatische Tonleiter
Die bekannteste und am meisten benutzte Tonleiter ist die Dur-Tonleiter, die aus sieben Tönen besteht. Sie bildet die Grundlage der westlichen Musik und von ihr aus kann man gut die anderen Tonleitern ableiten.
Die Töne der Dur-Tonleiter in der Tonart C-Dur sind:
C - D - E - F - G - A - B - C
Im folgenden Diagramm mit Noten und Tabulatur dargestellt:
Spielst du die Töne auf einer Saite der Gitarre, wirst du merken, dass die Abstände zueinander unterschiedlich sind. Bei zwei Bünden Abstand von einem zum nächsten Ton spricht man von einem Ganztonschritt (Abkürzung: GT), bei nur einem Bund von einem Halbtonschritt (Abkürzung: HT)
Im Diagramm oben siehst du eine Klammer zwischen den Tönen E - F und B - C.
An diesen Stellen, also zwischen dem 3. - 4. und 7. - 8. Ton der Tonleiter befinden sich die Halbtonschritte. Der Abstand zwischen allen anderen Tönen der Dur-Tonleiter besteht aus Ganztonschritten.
Dieser Aufbau gilt für jede Dur-Tonleiter und ist spezifisch für ihren klaren, fröhlichen Klang.
Um es optisch noch etwas besser darzustellen hier ein weiteres Griffbrett-Diagramm:
Auf der Gitarre spielt man die Tonleitern allerdings meistens in einer Lage anstatt horizontal auf einer Saite, das lässt sich vom Fingersatz her auch besser umsetzen. Für die C-Dur Tonleiter sieht das dann so aus:
Dieses Ablaufmuster der gegriffenen Töne nennt man Pattern, der Grundton der Tonleiter, der Ton C, liegt dabei auf der A-Saite im 3.Bund.
Jetzt kommt der große Trick:
Wenn du die Töne auf der A-Saite spielen kannst - wie oben beschrieben -, kannst du dieses Pattern nun über das ganze Griffbrett verschieben und veränderst somit die klingende Tonart! Das Pattern, also das Griffmuster, bleibt dabei gleich.
Als Beispiel ein paar weitere Tonarten:
D-Dur Tonleiter: Starte auf der A-Saite im 5. Bund und spiele das Pattern
E-Dur Tonleiter: Starte nun auf der A-Saite im 7. Bund
G-Dur Tonleiter: Starte auf der A-Saite im 10. Bund
A-Dur Tonleiter: Starte auf der A-Saite im 12. Bund
Neben der Dur-Tonleiter ist die Moll-Tonleiter die nächste wichtige Tonleiter unseres Tonsystems. Jede Dur-Tonleiter hat eine parallele Moll-Tonleiter, welche die gleichen Töne verwendet. Diese erhälst du, wenn du auf dem sechsten Ton der Dur-Tonleiter zu spielen beginnst, im Falle von C-Dur wäre das der Ton A.
Die Notenfolge ist dann:
A - B - C - D - E - F - G - A
Diese Töne bilden die A-Moll Tonleiter, hier wieder in Noten und Tabs dargestellt:
Wie du an den Klammern siehst, haben sich die Halbtonschritte nun verschoben und befinden sich jetzt zwischen dem 2. - 3. und 5. - 6. Ton, also zwischen den Tönen B - C und E - F. Dieser Aufbau gilt für jede Moll-Tonleiter!
Durch diesen Aufbau kommt der typische Moll-Klang zustande, der eher dunkel und traurig klingt.
Das passende Griffbrett-Diagramm dazu:
Auch hier kannst du das Griff-Pattern wieder verschieben, um die Tonart zu ändern, der Grundton ist bei der A-Moll Tonleiter die leere A-Saite.
Weitere Tonarten als Beispiel:
C-Moll Tonleiter: Starte auf der A-Saite im 3. Bund und spiele das Pattern
D-Moll Tonleiter: Starte auf der A-Saite im 5. Bund
E-Moll Tonleiter: Starte auf der A-Saite im 7. Bund
Achte darauf, die Töne, die vorher als Leersaite gespielt wurden, ebenfalls im richtigen Abstand zu verschieben.
Wer sich mit Improvisieren auf der Gitarre beschäftigt, hat bestimmt von ihr gehört: die Pentatonik. Im Gegensatz zur Dur- oder Moll-Tonleiter besteht diese nur aus fünf statt aus sieben Tönen (Penta ist aus dem Griechischen und bedeutet „fünf“).
Auf der Gitarre wird sie vor allem im Rock & Blues-Bereich zum Solieren eingesetzt, namhafte Vertreter sind z.B. Eric Clapton, Jimmy Page, Angus Young und Jimi Hendrix.
Die Töne der Dur-Pentatonik in der Tonart C-Dur sind:
C - D - E - G - A - C
Es sind also die gleichen Töne wie bei der C-Dur Tonleiter, nur dass die Töne F und B fehlen. Dem ein oder anderen fällt es vielleicht auf, im Vergleich zur Dur- Tonleiter fehlen die Halbtonschritte!
Auf einer Saite gespielt und mit dem gleichen Diagramm aus der Dur-Tonleiter sieht man es direkt:
Da die Halbtonschritte fehlen, entsteht zwischen den Tönen E - G und A - C ein größerer Abstand von jeweils 1 ½ Ganztonschritten.
Die Pentatonik klingt im Vergleich zur Dur-Tonleiter etwas weniger melodisch durch das Fehlen der Halbtonschritte, der Klang bleibt aber trotzdem klar und fröhlich.
Das Griffbrett-Diagramm dazu:
Durch das Wegfallen der zwei Töne lässt sich die Pentatonik leichter spielen und ist auf dem Griffbrett übersichtlicher. Auch hier bietet sich das Lagenspiel mit den Patterns wieder an:
Dieses Muster lässt sich ebenso wie bei der Dur-Tonleiter wieder verschieben, um die Tonart verändern zu können. Der Grundton liegt auf der A-Saite im 3. Bund.
Als Beispiel wieder weitere Tonarten:
D-Dur Pentatonik: Starte auf der A-Saite im 5. Bund und spiele das Pattern.
E-Dur Pentatonik: Starte nun auf der A-Saite im 7. Bund.
G-Dur Pentatonik: Starte auf der A-Saite im 10. Bund.
Hier wird das gleiche System angewendet wie bei der Moll-Tonleiter, die parallele Moll-Pentatonik zur C-Dur Pentatonik hat folgende Töne:
A - C - D - E - G - A
Sie wird A-Moll Pentatonik genannt. Es sind die gleichen Töne wie bei der C-Dur Pentatonik, nur dass vom Ton A aus begonnen wird. Ebenfalls fehlen auch hier die Töne F und B und es gibt keine Halbtonschritte.
Zwischen den Tönen A - C und E - G entsteht dabei wieder ein größerer Abstand von jeweils 1 ½ Ganztonschritten. Ähnlich wie bei der Dur-Pentatonik klingt die Moll-Pentatonik im Vergleich zur Moll-Tonleiter weniger melodisch, der dunkle und traurige Charakter bleibt aber weiterhin erhalten.
Zur Übersicht wieder das Griffbrett-Diagramm, der Grundton ist die leere A-Saite.
Auch hier muss beim Verschieben in eine andere Tonart wieder darauf geachtet werden, dass die Leersaiten im gleichen Abstand verschoben werden. Grundton ist die leere A-Saite.
Weitere Tonarten als Beispiel:
C-Moll Pentatonik: starte auf der A-Saite im 3. Bund und spiele das Pattern
D-Moll Pentatonik: starte auf der A-Saite im 5.Bund
E-Moll Pentatonik: starte auf der A-Saite im 7.Bund
Beim Improvisieren auf der Gitarre benutzt man hauptsächlich das Lagenspiel mit den Patterns, bei den Tonleitern und der Pentatonik gibt es dazu jeweils 5 verschiedene Patterns.
Wer mit den ersten Gehversuchen zum Improvisieren auf der Gitarre beginnt, startet fast immer mit der A-Moll Pentatonik.
Anbei findest du die 5 Patterns der A-Moll Pentatonik als kostenlose PDF Tabelle zum Ausdrucken.
Um den etwas spannungslosen Klang der Pentatonik etwas aufzupeppen, wird zu den fünf Tönen der Pentatonik noch ein weiterer Ton hinzugefügt. Dieser Ton wird auch die Blue-Note genannt, die Pentatonik wird dabei um die verminderte Quinte erweitert. Diese Skala wird vor allem - wie der Name schon vermuten lässt - im Blues, aber auch im Pop-Rock Bereich angewandt.
Die chromatische Tonleiter enthält alle 12 Töne des westlichen Tonsystems, also sämtliche Zwischentöne der DurTonleiter, die durch die Vorzeichen # und b erzeugt werden können. Mit dem Ton C als Startton sieht das folgendermaßen aus:
C - Cis/Des - D - Dis/Es - E - F - Fis/Ges - G - Gis/As - A - Ais/Bes - B - C
Die chromatische Tonleiter enthält also alle 12 Töne, die innerhalb einer Oktave vorkommen. Sie ist atonal und kann dadurch keiner Tonart direkt zugeordnet werden.
Diesen Satz kennst du bestimmt als Eselsbrücke, um sich die Leersaiten der Gitarre zu merken oder auch als Hilfe beim Stimmen der Gitarre.
Aber:
Die Leersaiten der Gitarre stellen keine Tonleiter dar!
Wenn du dir die Tonleitern in verschiedenen Tonarten merken möchtest, gibt es als Hilfestellung den Quintenzirkel. Dieser bietet dir als einfache Hilfestellung eineÜbersicht der Dur- und Moll-Tonleitern in den verschiedenen Tonarten.
Zu der entsprechenden Dur- und Moll-Pentatonik kommst du, wenn du wie vorher gezeigt, die entsprechenden Töne weglässt.
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